Zentrale Auswertung von Agrarumweltindikatoren (ZA-AUI)

18.14.19.02.03

Agrarumweltmonitoring (AUM) und ZA-AUI – was ist das?

Für die Entwicklung der Agrarpolitik ist es wichtig zu wissen, wie sich die Landwirtschaft auf die Umwelt auswirkt. Aus diesem Grund führt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), gestützt auf die «Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft» (SR 919.118), ein Agrarumweltmonitoring (AUM) durch. Das Kompetenzzentrum Agrarumweltindikatoren von Agroscope ist für die Koordination und Berechnung sogenannter Agrarumweltindikatoren (AUI) sowohl auf nationaler als auch auf betrieblicher Ebene verantwortlich.

AUI sind einfach verständliche, umweltrelevante Grössen, um das komplexe Umweltsystem darzustellen. Für betriebsspezifische Aussagen stützte sich das Kompetenzzentrum für die Jahre 2009 bis 2022 auf die Zentrale Auswertung von AUI (ZA-AUI), bei der detaillierte Daten von Landwirtschaftsbetrieben zu Bestand und Praxis erfasst (z.B. Tierbestand, Düngungspraxis) und daraus AUI berechnet wurden. Jährlich lieferten etwa 300 Betriebe Daten, wobei in jedem Jahr einige Betriebe ausstiegen und neue hinzukamen. Ab 2023 wurde die ZA-AUI vom neuen Monitoring des Agrarumweltsystems Schweiz (MAUS) abgelöst; mehr Informationen zu MAUS sind hier zu finden. Die Ergebnisse aus der ZA-AUI, aus dem MAUS und dem gesamten AUM dienen als Wissensgrundlage für politische Entscheidungsträger, zur Information der Öffentlichkeit und zum Vergleich mit anderen Ländern.

Kontakt

ZA-AUI Partner

  • die Landwirt/innen des ZA-AUI Betriebsnetzes
  • die Treuhandstellen (Verband Treuland) und
  • Agridea (Inhaber AGRO-TECH)
     

URLs für Direktzugriff

Hintergrundinfos zu den Agrarumweltindikatoren


 
Antriebskräfte
Landw. Praxis 
Umweltauswirkung
Landw. Prozess 
Umweltzustand 
Stickstoff (N)  N-Bilanz Potentielle N-Verluste
Ammoniakemissionen
Nitrat im Grundwasser
Phosphor (P) P-Bilanz P-Gehalt der Böden  P-Belastung Seen 
Energie / Klima  Energiebedarf Energieeffizienz
Treibhausgasemissionen
 
Wasser  Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM)
Einsatz von Tierarzneimitteln (TAM) 
Risiko von aquatischer Ökotoxizität  Belastung Grundwasser durch PSM und TAM 
Boden  Bodenbedeckung  Erosionsrisiko
Humusbilanz
Schwermetallbilanz
Schadstoffgehalte (NABO)
Bodenqualität (NABO)
Biodiversität / Landschaft Biodiversitätsförderflächen
Landschaftsqualitätsprojekte 
Potentielle Auswirkungen der landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf die Biodiversität Arten und Lebensräume Landwirtschaft (ALL-EMA)
Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES) 

Wie funktionierte die ZA-AUI und wer waren die Akteure?

Zwischen 2009 und 2022 wurden in einem Betriebsnetz aus rund 300 Landwirtschaftsbetrieben jährlich für die ZA-AUI relevante Daten erhoben und danach von Agroscope ausgewertet. Wie dies funktionierte und welche Akteure daran beteiligt waren, wird in den folgenden Abschnitten kurz beschrieben.

AUI_Grafik

Hintergrundinfos zur Erfassung der Daten

Auswertungsebenen und Verwendung der ZA-AUI-Daten

Die ZA-AUI basierte auf einzelbetrieblichen Daten eines schweizweiten Netzwerks von Landwirtschaftsbetrieben. Dadurch liessen sich Aussagen über den Einfluss der Landwirtschaft auf die Umwelt auf Betriebsebene, auf regionaler Ebene (Tal, Hügel, Berg) und für 11 Betriebstypen (z.B. Ackerbau, Mutterkühe; nach Betriebstypologie FAT99, siehe FAT 2000) machen. Für gewisse Betriebstypen war es wegen zu geringer Stichprobengrösse nicht möglich, robuste Kenntnisse zu gewinnen.

Die einzelnen AUI wurden jeweils im Vierjahresturnus als Schwerpunktthemen im Agrarbericht des BLW vertieft analysiert. Der Fahrplan für die Jahre 2021 bis 2024 lautete:

  • 2021: Biodiversität
  • 2022: Phosphor & Boden
  • 2023: Energie & Klima
  • 2024: Stickstoff & Wasser
     

Wohin die Daten flossen

Referenzen:
FAT (Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik), 2000. Neue Methodik für die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten an der FAT.